Die Ohren sausen. Der Kopf schmerzt. Sie schlafen schlecht. Ihnen wird immer wieder ganz schwindelig. Ihre Nase blutet regelmäßig. Ihr Gesicht ist ganz rot. All das können Symptome eines Bluthochdrucks (Hypertonie) sein.
Bluthochdruck bleibt meist unentdeckt
Fast jeder dritte Erwachsene leidet unter einem erhöhten Blutdruck. Das sind etwa 20 bis 30 Millionen BundesbürgerInnen.
Ein zu hoher Blutdruck bleibt meist lange unerkannt, weil man ihn kaum spürt, wenn er schleichend immer weiter ansteigt. Aber er kann gefährlich werden, denn er schädigt die Wände der Blutgefäße erheblich.
Was ist der Blutdruck?
Das menschliche Herz pumpt jeden Tag insgesamt etwa 7000 Liter Blut (!) durch den Körper. Der Pumpvorgang erfolgt durch Zusammenziehen (Kontraktion) des Herzmuskels, bei dem das Blut ausgestoßen wird, und durch Entspannung des Herzmuskels, bei dem sich das Innere des Herzens wieder neu mit Blut füllen kann. Diese Muskelaktivität erzeugt den hörbaren Herzschlag und den tastbaren Puls. Im Normalfall schlägt das Herz im Ruhezustand etwa 60- bis 90-mal in der Minute.
Als Blutdruck bezeichnet man die Kraft, mit der das Blut gegen die Blutgefäßwände drückt.
Blutdruckmessung: Was bedeuten die beiden Werte?
Der Blutdruck wird typischerweise am linken Oberarm gemessen. Wichtig ist hierbei, dass Sie vollkommen zur Ruhe kommen, sich weder ablenken lassen noch sprechen. Am besten schließen Sie die Augen und versuchen ganz ruhig zu atmen. Auch sollten Sie vor der Messung mindestens fünf Minuten sitzen und nicht mehr aktiv sein.
Der ermittelte Blutdruckwert setzt sich dann aus zwei Werten zusammen: Der höhere Wert ist der sogenannte „systolische Blutdruck“. Als Systole bezeichnen Mediziner die Phase, in der sich das Herz zusammenzieht und das Blut in den Körper pumpt. Zu dieser Zeit wirkt der größte Druck auf die Blutgefäße ein. Deswegen ist dieser erste Werte auch so viel höher als der zweite. Der optimale systolische Blutdruck liegt etwa bei 100–110 mmHg.
Der niedrigere zweite Wert wird als „diastolischer Blutdruck“ bezeichnet. Er steht für den Druck, der während der Entspannungsphase, in der sich das Herz mit neuem Blut füllt, in den Blutgefäßen herrscht. Bei Gesunden liegt der diastolische Blutdruck zwischen 70 und 80 mmHg.
Da durch Kontraktion und Entspannung in den Blutgefäßen eine „Pulswelle“ entsteht, gibt der diastolische Blutdruck den häufiger vorkommenden Druck an und sollte 90 mmHg nicht überschreiten.
Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für Herz und die Gefäße
Die Blutgefäße ähneln einem verzweigten Schlauchsystem, das durch das Herz als „Gartenpumpe“, das Wasser zum Fließen bringt. Solange die Pumpe stark und voller Kraft arbeitet, kann sie ihre Arbeit gut verrichten. Auch wenn die Schläuche heil und frei sind, funktioniert das System gut.
Wenn aber der Gartenschlauch porös wird, sich Rückstände an den Schlauchwänden ablagern oder er mit Blättern oder Dreck verstopft ist, muss die Pumpe härter arbeiten, mehr Druck aufbauen, um die gleichen Mengen Wasser zu transportieren. Ähnliches kann auch in unserem Herz-Kreislauf-System geschehen. Die Blutgefäßwände sind empfindlich für Einlagerungen und es kann zur Verengung oder Verstopfung der Gefäße kommen. Diese Entzündungs- und Verengungsprozesse nennt man Atherosklerose.
Sie können im ganzen Körper vorkommen – mit jeweils unterschiedlichen Symptomen, je nachdem, welche Blutgefäße betroffen sind.
Ursachen für die Entstehung von Bluthochdruck
Bei der Entstehung von Bluthochdruck spielen viele Faktoren eine Rolle. Je älter wir werden, desto unflexibler werden auch unsere Blutgefäße. Das ist normal und führt dazu, dass der Blutdruck im Alter leicht ansteigt. Auch genetische Faktoren beeinflussen unser Risiko für eine Hypertonie. Durch den Einfluss von Bluthochdruck, Nikotin, einem erhöhten Cholesterinspiegel, viel Stress, einem hohen Fettverzehr oder Diabetes kommt es in den Innenwänden der Blutgefäße zu Ablagerungen und kleinen Verletzungen. Dies kann im gesamten Körper vorkommen, so zum Beispiel auch in den Herzkranzarterien, die den Herzmuskel selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
An diesen geschädigten Stellen lagern sich mit der Zeit immer mehr Zellen des Immunsystems, LDL-Cholesterin, Kalzium und andere Substanzen ab. Man nennt diese Ablagerungen auch Plaques, die vergleichbar sind mit Flicken auf einem Gummischlauch. Sie sind die Antwort unseres Körpers auf Schädigungen der Gefäßwand. Der Körper reagiert auf die Irritation, indem er immer mehr Flicken übereinanderlegt, um den geschädigten Bezirk zu schützen. Dadurch werden die Plaques langsam größer.
Durch chemische Veränderung (Oxidation) des eingelagerten LDL-Cholesterins können sich diese Plaques entzünden. Sie können sich diesen Vorgang in etwa so vorstellen, wie einen Splitter im Finger, der sich entzündet. Nur, dass es hier zur Entzündung der Blutgefäße im Innern Ihres Körpers kommt. Die Blutgefäßwände verlieren dadurch ihre Flexibilität und verdicken sich. Das Blut kann dann nicht mehr gut durch die Gefäße transportiert werden. Es kommt als Gegenreaktion zu Bluthochdruck und zur Unterversorgung der Zellen und Organe.
Diagnose Bluthochdruck – was können Sie dagegen tun?
Bluthochdruck ist meist eine lebensstilbedingte Erkrankung, d.h. Ihre Lebensweise und Ihr Essverhalten entscheiden maßgeblich darüber mit, wie hoch Ihr Blutdruck ist und damit wie gesund Ihr Herz-Kreislaufsystem.
Deshalb sind nicht immer Medikamente notwendig, um Ihren Blutdruck zu senken.
Es gibt eine Fülle von Therapieansätzen, die individuell auf Sie abgestimmt, Ihren Blutdruck nebenwirkungsfrei sinken lassen. Das richtige Essen und bestimmte Lebensmittel sind dabei die Grundpfeiler für den Erfolg.
Sie können mit einer Reihe von Pflanzenstoffen wie zum Beispiel aus Knoblauch, Weißdorn, Kakao und roter Bete Ihren Blutdruck senken! Daneben sind die richtigen Fette und Öle von Bedeutung, die Zufuhr bestimmter Mineralstoffe und eine antientzündliche Ernährung, um Ihr Herz leistungsfähig und Ihre Gefäße elastisch zu halten und vor Ablagerungen zu schützen.
Blutdruck senken – Sie brauchen einen Plan
In unserer Praxis machen wir uns ein genaues Bild von Ihnen. Wir finden gemeinsam die passenden Puzzleteile zur Optimierung Ihres Blutdrucks. Sie lernen bei uns, was Sie effektiv tun können und entwickeln eine Strategie, der Ihre Vorlieben und Ihre Gewohnheiten im Alltag berücksichtigt. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und einen erhöhten Blutdruck effektiv zu senken.
Ihre Sigrid Siebert vom Nutrinia Team