Essen was gut für MICH ist!
Seit vielen Jahren betreue ich Patienten, die aufgrund unterschiedlichster Darmbeschwerden in meine Praxis kommen – die häufigsten Symptome sind Verstopfung, Durchfall, Blähbauch, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe. Viele haben einen starken Leidensdruck und eine Odyssee von Arztbesuchen hinter sich. Häufig werden die immer gleichen Untersuchungen vorgenommen. Wenn nichts gefunden wird, lautet die Diagnose meist Reizdarm.
Reizdarm mit unklarer Ursache
Bis zu 15 Millionen Deutsche haben die Diagnose Reizdarm, bei der die wirkliche Ursache noch nicht gefunden oder zu einseitig vorgegangen wurde. Bei genauerem Hinschauen finden sich meist sogar mehrere Gründe für die Beschwerden. Eine gute Differenzialdiagnose ist daher sehr wichtig, um eine individuelle Behandlung einzuleiten. Wenn es um die Darmgesundheit geht, nutzt es nichts nach dem Gießkannenprinzip zu therapieren und jedem Darmpatienten das gleiche Mittel zu empfehlen oder gar zu verkaufen. Was für den einen hilfreich sein mag, bewirkt für den anderen mitunter das Gegenteil. Eine Behandlung, die nicht an den Ursachen und den individuellen Beschwerden ausgerichtet ist, stiftet nur noch mehr Unruhe im Bauch.
Immer mehr Unverträglichkeiten
Nicht selten wird allein eine Fructosemalabsorption oder Lactoseintoleranz für die Beschwerden verantwortlich gemacht, seltener Sorbit, Histamin oder Gluten. Das kann durchaus auch sein, bei genauerem Hinschauen liegen jedoch häufig weitere Ursachen für die Beschwerden vor.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass Intoleranzen auf bestimmte Lebensmittel oft nicht die Ursache, sondern das Resultat einer geschädigten Darmbarriere sind. Oft ist es daher lediglich mit dem Weglassen der unverträglichen Nahrungsmittel nicht getan, die Symptome bleiben, werden allenfalls etwas besser. Hier muss also genauer hingeschaut werden.
Viele Patienten versuchen die Beschwerden alleine in den Griff zu bekommen, stoßen dabei aber häufig an Grenzen. Eine gute Differenzialdiagnostik und gezieltes Beobachten sind daher sehr wichtig, um die häufig vielfältigen Ursachen herauszufiltern. Oft können auch schon einfache Änderungen im Essverhalten und in der Zusammenstellung der Mahlzeiten und des Mahlzeitenrhythmus helfen, eine Verbesserung der Symptome zu erreichen.
Ursachen wie Zöliakie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, anatomische Veränderungen oder Begleiterkrankungen (Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes), die ebenfalls Darmbeschwerden verursachen können, müssen ausgeschlossen werden.
Geschädigter Darm
Auch Stress, Medikamente, eine ungesunde Ernährung, ungünstige Lebensstilfaktoren oder vergangene Infektionen spielen eine Rolle. All das kann den Darm schädigen. Ist die Darmbarriere einmal gestört, gelangen Schadstoffe, Erreger oder harmlose Nahrungsbestandteile hindurch und können zu Reizungen und Unwohlsein führen (häufig als Leaky Gut oder durchlässiger Darm bezeichnet). Das wiederum fördert das Entstehen von Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten. Eine ungesunde Ernährung oder häufige Medikamenteneinnahme stören zudem das komplexe Darmmikrobiom – ungünstige Bakterien vermehren sich, gesunderhaltende Bakterien werden verdrängt. Das Darm-Mikrobiom ist im Ungleichgewicht! Man spricht von einer bakteriellen Fehlbesiedelung.
Schlechte Haut, häufige Infekte
Ist das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, zeigt sich oft auch ein gestörtes Hautbild. Oder es treten häufige Infekte auf, man fühlt sich ausgelaugt und müde. Nahezu 80 % der Immunzellen sind im Darm lokalisiert. Ist der Darm angeschlagen, leidet auch die Immunabwehr und das Hautbild.
Störung der Verdauungsfunktion
Eine mangelnde Verdauung von Eiweißen oder Fetten kann ebenfalls die Ursache der Beschwerden sein. Wenn unverdaute Nahrungsbestandteile in untere Darmabschnitte gelangen, werden sie dort von Bakterien verstoffwechselt, die dabei Gase und belastende Stoffwechselprodukte produzieren. Diese Keime vermehren sich und verdrängen die für uns günstigen Bakterien – auch hier kann eine Fehlbesiedelung entstehen. Aufgetriebener Bauch, Blähungen und übelriechender Stuhl sind typische Symptome. Verdauungsrückstände im Stuhl sind ein erster Hinweis auf eine Verdauungsstörung und bedürfen bei Bestätigung weiterer Abklärung (Leber, Bauchspeicheldrüse, Galle).
Zusammenhang Darm und Übergewicht?
Es gibt Hinweise, dass Übergewichtige ein anderes Darmmikrobiom besitzen als Normalgewichtige. Doch bisher ist ungeklärt, ob die veränderte Darmflora Ursache oder Folge von Übergewicht ist. Ich habe festgestellt, dass es bei der Gewichtsreduktion immer Sinn macht, das Mikrobiom mit zu behandeln. Eine gute Verdauung hilft beim Abnehmen.
Analyse Essverhalten und Mikrobiom
Leiden Sie unter den beschriebenen Symptomen? Haben Sie die Diagnose Reizdarm erhalten? Erfahren Sie durch das Weglassen bestimmter Lebensmittel alleine keine Linderung? Suchen Sie eine individuelle Betreuung, bei der Ihnen keine bestimmten Präparate verkauft werden, sondern genauer hingeschaut wird? Haben Sie eine schlechte Immunabwehr oder Gewichtsprobleme? Dann lassen Sie Ihr Essverhalten und Ihre Darm-Gesundheit untersuchen und sich individuell beraten, was Ihnen gut tut.
DARMGESUND MIT DEM ICH-FAKTOR
Ich biete in meiner Praxis das Programm „Darmgesund mit dem Ich-Faktor“ an, ein Programm mit individueller Beratung zur Verbesserung Ihrer Symptome bei dem Ihre Beschwerden und die Ursachen genau analysiert werden.
Es beinhaltet:
- Erstanamnese ca. 45 min: Symptome, Wünsche, Ziele besprechen und Wege nach lösungsfokussierter Beratung erarbeiten
- Stuhlanalyse mit Nachweis des Florastatus (Bakterien, Pilze, pH-Wert), unverdauten Nahrungsbestandteilen, Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, Immunglobulin A, Entzündungsmarkern (wenn gewünscht)
- Analyse eines mehrwöchigen Ernährungs- und Symptomprotokolls
- 2 Folgeberatungen à 45 min.: Individuelle Ernährungsempfehlung und Zusammenstellung der Mahlzeiten aufgrund Befindlichkeit, Esstyp, Stresstyp und Stuhlanalyse, Einsatz von Prä- und Probiotika, Heilkräutern und Phytopharmaka
- Themen-Infos und individuell für Sie zusammengestellte Arbeitsblätter
Das Programm biete ich als Beraterin des Richtig-Essen-Instituts an. Es wird von den meisten Krankenkassen bezuschusst! Für weitere Informationen rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine Email.
Ich freue mich, von Ihnen zu hören!
Ihre Melanie Wirtgen vom Nutrinia-Team